Mittwoch, 29. Juni 2016

Yellowstone NP - Camping under Canvas

Viele Meilen später erreichten wir West Yellowstone, eine Ortschaft am Rande dieses wunderschönen Nationalparks. Eingangs des Dorfes, etwa eine Meile von der Hauptstrasse entfernt, mitten in der grünen Ebene, umgeben von Kuhherden und Pferden, liegt unsere nächste Unterkunft...eine nächste Herausforderung für mich? Nein...beim Einchecken erklärte mir die 'Receptionistin' (Studentin), das vor drei Jahren der letzte Bär in dieser Region gesichtet wurde (beim Restaurant, etwa 200m entfernt). Ich war beruhigt. Stibe meinte schmunzelnd: Ja, aber dann wäre es ja wiedermal fällig! Na ja, wir bezogen unsere Deluxe-Unterkunft und beschlossen noch eine Tour in den Park zu machen.
Luxuscampen = Kingsize Boxspringbett, Zig Kissen, Unterleintuch, Fleeserdecke, zwei Duvet, Oberleintuch, Decke...Kommode, Stühle, Tischli, Dusche und WC:-) Auf einem kleinen Terässli zwei Stühle, um die Weite zu geniessen. In dieser Zeltstadt (30) werden gegen Abend in den meisten Zelten kleine Metallofen eingeheizt, so dass aus den Kaminen jeden Zeltes ein Räuchlein aufsteigt .. auf über 2200M.ü.M. ist man froh um etwas Wärme in der Nacht.
Yellowstone NP ist besonders bekannt für seine heissen Quellen, seine Geysire, Schwefel und andere Mineralien enthaltende Quellen, eine atemberaubende Vegetation und die Wildtiere. Ziel waren Bären, Bisons, Adler und weiteres Getier zu beobachten. Während unserem ersten Nachmittag erhielten wir einen tollen Eindruck dieser wunderbaren Gegend:


Flussaufwärts haben wir in ruhigeren Gestaden baden können. Das Wasser war sichtlich erwärmt von all den Zuflüssen heisser Quellen.
Der Park ist sehr grün durch die vielen Flussläufe. Oftmals fährt man durch dichten Wald, um dann wieder einen weiten Blick auf die Flusslandschaft zu erhalten. Man ist eigentlich dauernd in der Erwartung, Wildtiere zu entdecken. So geschehen schon in der ersten Stunde in diesem Gebiet.
Kanadische Graugänse
Elk Weiblein 


Die verschiedenen sogenannten "painted Pools" sind in ihrer Schönheit kaum wiederzugeben oder zu beschreiben.






Die ersten Bären sahen wir in weiter Ferne. Es schien eine Mutter zu sein mit zwei Jungen, sie gingen eine Wiese hoch. Wir waren uns trotz Feldstecher nicht sicher, beschlossen aber, dass wir sie gesehen haben. Am nächsten Tag waren die drei immer noch am selben Ort...ach dann halt doch nur Baumstrünke. Nun fehlten noch die Bisons..
In diesem Park weisen Autos am Strassenrand auf Tieren hin oder auch der Stau, in dem man plötzlich steckt. So erlebt, weil ein einsamer Bison gerade im Begriff war am Strassenrand zu Grasen.

Sein Kollege war gerade damit beschäftigt, die Geschwindigkeit den Vorgaben anzupassen. 

Aber das wirklich geniale waren die vielen grossen Herden, die wir begegneten. Es war Brunstzeit, die männlichen Exemplare begleiteten die Kühe und Jungtiere und versuchten ihr Glück. Nur ein paar Wochen später könnte man die Duelle zwischen den Stieren beobachten. Das muss dann heftig sein, wenn die mit ihren breiten Köpfen aufeinanderprallen.
Diese Herden haben es uns angetan...die Ruhe, welche von diesen Tieren ausgeht, hat uns total in den Bann gezogen.



Da waren die vielen Elk-Kühe und der Hirsch mit dem mächtigen Geweih fast schon normal.
Am zweiten Tag fuhren wir den westlich Rundkurs ab. Wir wollten zum See und auch den Old Faithful sehen. Letzterer ein zwei stündlich aktiver Geysir. Was hatten wir wieder mal Glück. Wir kamen genau richtig (16:40), um mit etwa 3000 anderen Schaulustigen, dessen Ausbruch zu beobachten. Es ist schon beeindruckend, was unter der Erdoberfläche abgeht und mit welcher Kraft dies dann offenbar wird.

Old Faithful

Die wartende Menge

Yellowstone Lake

Nach zwei guten bärenfreien Nächten fehlten immer noch die Begegnungen mit den Bären. Wir befuhren eine Naturstrasse, die für Blackbears bekannt sein sollte. Was suchten wir die Hänge ab und fixierten wir vermeintliche Bären. Gemeinsam schafft man alles...hinter einer Kurve fuhren wir fast auf ein stehendes Auto auf. Ganz aufgeregt hüpfte die Besitzerin an unseren Wagen und meinte, dass gleich hinter dem Hügel ein Bär auftauchen wird. Und siehe da, in sicherer Entfernung war der Schwarze gut zu erkennen. Leider habe ich nicht abgedrückt, mir war klar, dass aus dieser Distanz nichts zu machen war. Stibes Fotos lassen nur ein schwarzes Pünktchen erkennen, welches zwar vergrössert im Profil klar den Bären abzeichnet.
Wir setzten unsere Reise fort, um den Park am nordöstlichen Ausgang zu verlassen. Zuvor besichtigten wir noch ein Areal geothermischer Aktivitäten in Mammoth.




Der stetige Anstieg führte uns bis über 4000M.ü.M. in eine wunderschöne Berglandschaft samt Murmeltieren, die sich in der spärlichen Sonne auf den Steinen erwärmten.

Durch die sanften Hügel Montanas und Wyomings fuhren wir unserem Tagesziel 'Gillette' entgegen. 

Schöne Wetterstimmung!


Dies nicht ohne Zwischenfall. Stibe testete die Reichweite des Tankes aus. Was hatte der ein Glück. Als nichts mehr ging, fiel die Strasse leicht ab, so dass wir noch etwa 500 Meter bis ca. 50m an die Tankstelle ranrollen konnten (über die Autobahnausfahrt!). Zwei jüngere Männer in Arbeitshose eilten zur Hilfe und schoben mit Stibe den Wagen vor die Tankstelle. Ich sag nur: Krise gerade noch verhindert! :-)











Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen