Donnerstag, 9. Juni 2016

Lake Powell

Morgens pünktlich wach, die Uhr wieder um eine Stunde zurückgestellt (zum Glück sagt uns das unser Handy:-), fanden wir uns alsbald am Hafen ein, um das Tourischiff zur Rainbow Bridge zu besteigen. Mit uns einige Silberrücken, oder wie sagt man den älteren Jahrgängen und ein paar bald gelangweilten Teenies. Um halb acht legten wir ab mit einem Luftkissenboot. Weit am Horizont ein runder Berg, der Navajo Mountain. Dies sei unser Ziel, welches wir in 2,5h erreichen würden. Mit einer warmen Brise im Gesicht, gut eingecremt zogen wir vorbei an Hollywood bekannten Steingebilden...hat mich nicht so stark interessiert. Über Kopfhörer wurden wir immer mal wieder mit den wichtigsten Informationen bedient...der Lake Powell ist ca. 183 Mi lang und wird vom Colorado River und weiteren Nebenflüssen gespiesen... hab ich vielleicht im Blog von gestern bereits erwähnt. Dieser Stausee verfügt über unzählige Nebenarme, wie Fijorde...ich würde mich locker verirren. Genutzt wird die Wasserkraft, aber er dient auch dem Vergnügen...Fischen, Hausboote (4000-10000$/Woche), Speedboote (400$/Tag)...Mitten drin in einer Ecke eine Station, die dich mit Icecream und Chips bedient, ach ja und natürlich Sprit für die Boote:-).

Nach zweieinhalb Stunden Fahrt, es war "bränntig" heiss, erreichten wir durch immer enger werdende Canyons den Bootssteg.

Früher konnte man den Steinbogen vom Schiff aus besichtigen, wegen des niederen Seespiegels war nun ein Km zu gehen. Übrigens benötigte es 17 Jahre um dieses riesen "Schwimmbecken" zu füllen (irgendwann in den 60igern). Von der Bootscrew wurden wir angewiesen, uns nur auf den ersichtlichen Pfaden zu bewegen und nicht abseits in der Natur rumzutrampeln...unter die Rainbow Bridge zu treten sei respektlos gegenüber den Navajos. Jeder Person wurde noch zusätzlich Wasser in die Hand gedrückt...Aufforderung "stay hydrated"!
War das eine Hitze...93F, ich würde sagen etwa 35°. Den Felsen entlang gingen wir durch sandigen Untergrund weiter ins Land hinein, bis die Rainbow Bridge (Bridges: Wasser floss unten durch / Arches: Wind, Wasser, Temperaturschwankungen) vor uns erschien...ein Prachtstück...wunderbar gebogen stand er da!



Die Hitze für mich zunehmend unerträglich, machte ich mich auf den Rückweg...für mich war klar, bevor ich wieder ins Boot einsteige, werde ich ins kühle Wasser stehen. Gesagt getan, es hat gerade mal für die ersten 50m des Bootssteges gereicht. Der Kapitän empfing mich mit einem eisgekühlten Tuch...what a service und welche Wohltat. Als auch die letzten tapferen Müetis an Board waren konnten wir ablegen. Eine Dame erklärte mir etwas unwirsch, dass im Innenbereich des Schiffes kein Platz mehr sei, eine Reisegruppe hatte sich dort selbstverständlich installiert. Ich war nicht in der Lage, mich anständig für meine Bedürfnisse einzusetzen und hab mich wohlweislich wieder auf dem voll besonnten Oberdeck installiert. Zum Glück hatten ich noch das gekühlte Tuch, stipitzte mir noch Eiswürfel und legte mir dies über die Schultern. Innerlich war ich leicht hysterisch, ich befürchtete einen Jahrhundert-Sonnenbrand und einen Sonnenstich...eine Ami-Lady hatte mich zuvor schon angehauen.."you look sunburned, hopfully it won't hurt too much tonight"..."Blöde Schnepfe, bei mir wird rot wegen der Hitze. Dies heisst noch lange nicht, dass ich den Brönner habe!" ...Unter einem mitgebrachten Halstüechli und mit meinem Sonnenhut überstand ich den Tag ohne Sonnenbrand, ach und natürlich mit "Daylong 25".

Nach 7h zurück im Camper wurde mal ordentlich rundergekühlt, danach mit dem Wasserschlauch eine Dusche genossen und schon war die Unternehmenslust wieder geweckt...warum nicht noch gleich zum Horse Shoe Bend? Gesagt getan, wir fügten uns erfrischt in einen Strom Asiaten ein und verstaubten unsere Füsse erneut auf einem weiteren Trampelpfad, um den Blick über diese Halbinsel des Colorado River schweifen zu lassen. Das Besondere daran...Fels, Wasser, grüner Talboden...der sich schlängelnde Fluss, zig Touris in allen möglichen Posen...mitten drin wir:-))).

"Vue?"..."Vue!"...dies unser etablierter Spruch und der gemeinsame Entscheid, zurück zum Camper zu gehen. Mich fasziniert nicht nur der Fluss, auch die Gesteinsschichten unter meinen Füssen.
Kurz noch fotografieren...

den Blick schweifen lassen und meinen Mann orten...oh Schreck, das altrose T-Shirt ist nirgends mehr zu sehen. Tausend Gedanken rattern innert Sekunden durch mein Hirn..."Wenn er jetzt abgestürzt...und niemand hats gemerkt..."...mir wird noch heisser, uff...da steht er auf einem Felsvorsprung und muss wohl noch mal knipsen, dann noch ein paar Japaner ablichten...

Noch die Musik der " Natives" in den Ohren schauten wir uns heute Abend nochmal die Fotos dieser wunderbaren Natur an...Mutter Erde hat auch uns verzückt und ehrfürchtig staunen lassen!

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