Donnerstag, 30. Juni 2016

Road Trip West to East

Worthington war unser letztes Tagesziel. Doch zuvor wollten wir noch in die Blackhills (schwarzwaldähnliche Gegend) und zu dem berühmten Monument vergangener Präsidenten (Mount Rushmore). Bei gewittrigen Wetteraussichten schafften es die Vier gerade noch durch uns digitalisiert zu werden.

Es wird gesagt, dass jede amerikanische Person einmal im Leben diesen Ort besucht haben sollte. Was leider nicht heisst, dass wir nun die Voraussetzungen für die Green Card erfüllt hätten! Wir sind dennoch glücklich.


Als dann der Regen einsetzte, hat uns dies nicht daran gehindert, uns im Säulengang mit den Plaquetten der durchreisten Staaten zu fotografieren. Da kam was zusammen und einige Staaten liegen noch vor uns.

In Worthington meldeten wir uns an der Rezeption eines typischen Motels. Trotzdem der Asiate kaum zu verstehen war (grottenschlechtes Englisch), konnten wir einchecken. Google Maps empfahl uns eine Beiz, die wir auch fanden. Das viel gerühmte Essen kam in unglaublicher Menge daher, weshalb ich meine Pizza mit einem zu spät eingetroffenen Trucker-Chauffeur teilte. Der Arme hatte Hunger und traf auf die geschlossene Küche.
Dieses Brot (!!!) war mind. 2cm dick und belegt mit 'pulled porc', zartem Schweinefleisch, einer süsslichen Sauce und viel Käse....nach zwei Stücken konnte ich nicht mehr. Da kam der Mitesser gerade gelegen und wir nahmen sogar noch Resten mit ins Hotel. Ich bin mir das schwere Essen nicht mehr gewöhnt und habe dies später gebüsst:-(. Die Gespräche mit dem älteren Herrn haben mich noch etwas beschäftigt, fühlte ich mich doch fast ein wenig in den Berufsalltag zurückversetzt. Er war sehr mitteilungsbedürftig und hat erzählt von seinem Grosskind (8j.), welches mit ihm und der Grossmutter zusammenlebt, da die Mutter ein Drogenproblem hat und der Vater im Gefängnis ist. Och, wie gut gibt es Grosseltern, die hinter ihren Enkeln stehen! Spannend war auch zu erfahren, dass er junge Rinder in seinem Truck transportiert.  Wir sahen jede Menge davon. Die Tiere müssen teils über 14h zusammengepfercht im Anhänger stehen. Er meinte, sie seien dann etwas schläfrig und steif, wenn sie aussteigen müssen (arme Tiere!). Mir reichen schon 8h:-) Wir wünschten ihm noch eine behütete Weiterfahrt und legten uns bald zur Ruhe.

Tausende Meilen später traffen wir heute in Down Town Chicago ein und bezogen ein anständiges Hotelzimmer im 10. Stock. Wie gut das tut nach den doch eher etwas schmuddeligen Motels, die wir quer durchs Land erlebt haben. Der Weg bis hierhin führte an dürren Steppen und saftigen Wiesen vorbei, durch schönes Wetter und heftige Gewitterfronten.


Wir überquerten den Missessippi, eine dunkelbraune Brühe, und näherten uns stetig dieser am Lake Michigan gelegenen Stadt.

Der zunehmende Verkehr, die Rush Hour, hatte uns voll im Griff auf dem fünfspurigen Highway. Eine Abwechslung nach der eintönigen Fahrt durch weitläufiges Farmland.

Wir entschieden den Highway zu verlassen und fuhren durch wunderschöne Stadtquartiere.



Dieses Bild könnte geschichtsträchtig werden, sollte Trump Präsident werden. Wenn das nur nicht passiert! (Sorry fürs Politisieren!)

Schon von unterwegs buchten wir uns einen Tisch im House of Blues, nun hofften wir auf ein Znacht bei angenehmer Live Blues Musik.
Just one happy Man!

Sogar die Toilette war cool:-)


Morgen werden wir weiter Richtung kanadische Grenze fahren, um dann Morgen oder Übermorgen bei meinen Verwandten in Sutton (Quebec) einzutreffen. Sie nehmen bereits seit Dienstag Anteil an unserem verrückten Trip und haben bereits ein Familientreffen am Sonntag eingeplant. Wir werden Zeit bei meinem Cousin verbringen und dort auf meine Cousinen treffen. Ich bin schon etwas hibbelig und freue mich ganz fest über diese Gelegenheit. Doch nun mal etwas ausspannen, neu Kraft tanken und dann wieder Meilen raspeln. Übrigens 1 Gallone Benzin (3,8lt) kosten hier $2.30. Wird dennoch nicht ganz billig, aber der Schlitten musste sein und wohl etwas mehr wegen mir;-).

Mittwoch, 29. Juni 2016

Yellowstone NP - Camping under Canvas

Viele Meilen später erreichten wir West Yellowstone, eine Ortschaft am Rande dieses wunderschönen Nationalparks. Eingangs des Dorfes, etwa eine Meile von der Hauptstrasse entfernt, mitten in der grünen Ebene, umgeben von Kuhherden und Pferden, liegt unsere nächste Unterkunft...eine nächste Herausforderung für mich? Nein...beim Einchecken erklärte mir die 'Receptionistin' (Studentin), das vor drei Jahren der letzte Bär in dieser Region gesichtet wurde (beim Restaurant, etwa 200m entfernt). Ich war beruhigt. Stibe meinte schmunzelnd: Ja, aber dann wäre es ja wiedermal fällig! Na ja, wir bezogen unsere Deluxe-Unterkunft und beschlossen noch eine Tour in den Park zu machen.
Luxuscampen = Kingsize Boxspringbett, Zig Kissen, Unterleintuch, Fleeserdecke, zwei Duvet, Oberleintuch, Decke...Kommode, Stühle, Tischli, Dusche und WC:-) Auf einem kleinen Terässli zwei Stühle, um die Weite zu geniessen. In dieser Zeltstadt (30) werden gegen Abend in den meisten Zelten kleine Metallofen eingeheizt, so dass aus den Kaminen jeden Zeltes ein Räuchlein aufsteigt .. auf über 2200M.ü.M. ist man froh um etwas Wärme in der Nacht.
Yellowstone NP ist besonders bekannt für seine heissen Quellen, seine Geysire, Schwefel und andere Mineralien enthaltende Quellen, eine atemberaubende Vegetation und die Wildtiere. Ziel waren Bären, Bisons, Adler und weiteres Getier zu beobachten. Während unserem ersten Nachmittag erhielten wir einen tollen Eindruck dieser wunderbaren Gegend:


Flussaufwärts haben wir in ruhigeren Gestaden baden können. Das Wasser war sichtlich erwärmt von all den Zuflüssen heisser Quellen.
Der Park ist sehr grün durch die vielen Flussläufe. Oftmals fährt man durch dichten Wald, um dann wieder einen weiten Blick auf die Flusslandschaft zu erhalten. Man ist eigentlich dauernd in der Erwartung, Wildtiere zu entdecken. So geschehen schon in der ersten Stunde in diesem Gebiet.
Kanadische Graugänse
Elk Weiblein 

Samstag, 25. Juni 2016

Crater Lake National Park 

Die Gegend um den Klamath Lake entspricht voll und ganz dem Klischee Oregons....grün, grün und nochmal grün. Dichte Wälder überziehen die Hügel, immer wieder kleine Sees oder Flussläufe. Die Rinder stehen knietief im Wasser oder reihen sich auf den Dämmen auf. Es war wieder ein wunderschöner Tag mit blauem Himmel. Die Strasse schlängelte sich während einer Stunde immer höherdie Berge hinauf, die Outlooks gaben den Blick auf tosende Wasserfälle frei. Ich wurde ganz kribbelig, solange habe ich mich nun schon auf diesen speziellen See gefreut. Ist er wirklich so blau, wie man liest und hört? Et voilà!
Diese Farbe ist beeindruckend! Der Crater entstand, als vor einigen Jahrtausenden bei eine Vulkanausbruch die Spitze einbrach. Von Krater- zu Kraterrand sind es 11km, die tiefste Stelle misst 589m. Der See entstand durch Schmelzwasser und Niederschläge. Der Pegel hält sich recht konstant, einen Zu- oder Abfluss gibt es nicht. Man hat die Möglichkeit dem Rand entlang zu fahren, immer wieder an Hotspots anzuhalten und teils auch zu Wandern. Wir haben uns für die kurze Variante entschieden, da wir noch über tausend km zu fahren haben.

Weiter gings durch endlos scheinende Wälder und meilenweit über schnurgerade Strassen...und plötzlich ein weiterer erfüllter Wunsch...ein Adler..
Man sah ihn kaum, ich musste mit dem Handy aus dem Auto fotografieren. Er sass da ganz zufrieden auf dem Baum...weisser Kopf und braunes Gefieder.
Der zunehmende Verkehr liess auf Zivilisation schliessen...Bend hiess die Stadt...aus dem Nichts pulsierendes Leben. Bei Chipotle haben wir uns den frischesten Mexican Food gegönnt...köstlich! 
Durch öde Weiten blochten wir in regulären Tempo Richtung Idoha, Boise, die Hauptstadt unser Ziel. Nun liegen wir im Kingsize Bed und geben uns den Träumen hin...es wäre schön, wenn diese Nacht kein Alarm unseren Schlaf stören würde. 


San Francisco - Lassen Vulcanic NP

Endlich darf ich mal einen Amischlitten fahren - Ford Tahoe - der Comfort nach dem Wohnmobil ein Traum. Über die Golden Gate Brücke und nicht ohne einen Blick zurück verliessen wir diese schöne Stadt.


Nach der Brücke führte uns der Freeway durchs städtische Hinterland entlang der Nordbay...wunderschöne Wohnlagen an sanften Hügel mit unglaublicher Aussicht auf die Bay. Danach unbewohnte Uferregionen und zugleich Vogelparadise. Als Beifahrerin hatte ich gut Zeit, mich mit einer befreundeten Familie in Verbindung zu setzen. Wir wollten uns einige hundert Kilometer nördlich treffen. Wir vereinbarten über WhatsApp den Treffpunkt und Details zum Menuplan des Abends. Über eine atemberaubende Gegend - goldgelbes zartes Gras, gespickt mit schwarzen Lavafelsbrocken und sattem Grün von Steineichen - erreichten wir den Hat Creek Campground im Lassen Volcanic NP. Von unterwegs hatten wir uns telefonisch eines der Hotelzimmer gebucht. Das alleine wiedermal eine sprachliche Herausforderung...buchstabiere mal 'Marianne'...ach...ich wusste nicht mehr wie mir der Schnabel gewachsen ist...'ai', 'ei' und 'i'...schlussendlich hat doch noch alles geklappt, und wir erhielten über eine Pinwand vorort die Infos zum Zimmer. Ganz amerikanisch fuhren wir nach dessen Bezug mit dem Auto die 100Meter über den Campground zum Platz von Laupers. Dies war ein fröhliches Hallo inmitten dieses schön im schattigen Wald eingebetteten Zeltplatzes. Gleich neben ihrem Platz ein wunderschöner Bach, der friedlich seinen Weg zwischen den Bäumen hindurch sucht - die pure Idylle. Nach gutem Austausch (ohne sprachliche Zwischenfälle!) am Campfire sanken wir zufrieden ins gemachte Nest und staunten nicht schlecht über die nicht ablöschbare Beleuchtung vor unserem Schlafzimmer Fenster - Sicherheit geht vor Stolpern;-).
Am nächsten Morgen setzten wir unsere guten Gespräche bei einem ausgiebigen Zmorge fort und besprachen den Tag. Es war klar, wir wollten tiefer hinein in diesen eher unbekannten Park - es hat sich gelohnt.











Erfrischt durch das schöne Zusammensein verabschiedeten wir uns und gingen wieder getrennte Wege.
Wir lieben diese Fahrten hinein in eine neue unbekannte Welt...nie weisst du, wie sich die Natur hinter dem nächsten Hügelzüge präsentiert. Wir fuhren lange durch gesund wirkende Mischwälder, staunten über steile Anstiege und fanden uns wieder in weiten landwitschaftlich genuzten Ebenen. Im Licht der untergehenden Sonne hie und da eine Rehmutter mit ihren Jungen am Grasen und dann...endlich...der lang ersehnte Bär am Strassenrand...Mist, ist es doch nur ein Straßenschild, ach nein nur ein doof starrendes Rind, welches unseren Traum platzen lässt...wir lachen schallend. Dank GPS erreichen wir Klamath Falls, ein Städtchen am See im Staat Oregon, etwa um 21:30Uhr. Über Internet haben wir schnell ein Zimmer gebucht in einem Motel, zum Znacht hats heute leider nur ins 'Yellow M' gereicht. Die Receptionistin im Motel verspricht uns frische Waffeln zum Frühstück. So kann es nicht weitergehen:-)

Mittwoch, 22. Juni 2016

Gilroy - Aptos
Ach wie war das schön...doing some shopping! Gilroy hat was hergegeben für wenig Geld schnell ein paar Kleider eingekauft.

Danach die Reise durch kurvige Landschaft über einen kleinen Pass hinab nach Watsonville...hier werden all die Beeren angepflanzt, von denen wir nun bereits einen Monat gelebt haben, ok wir haben nicht nur Beeren gegessen, das eine oder andere Fleich ist auch auf dem Grill gelandet. Mein Herzschlag hat sich leicht erhöht durch die Vorfreude auf das erneute Zusammentreffen mit unseren langjährigen Freunden. Und es war wie nach Hause kommen...nach einer herzlichen Umarmung genossen wir das 'Gsprächle' am Pool.


Wir durften das Gästezimmer beziehen und waren nicht unglücklich über ein wenig mehr Platz im Bett. Nun ist die Wäsche erledigt, wir hatten gute Gespräche, ich hab Ann getroffen für eine Stunde, wir gingen Seafood essen, hatten Mexican Food und heute zum Abschluss Smoked Pork with live Blues Music...das Leben meint es gut mit uns!




Unser Gefährt ist rausgeputzt und abgespritzt, so dass es Morgen in San Francisco seinem Besitzer zurückgegeben werden kann. Uns erwartet nun die zweite Hälfte unserer Reise...nochmal zig km hoch Richtung Yellowstone NP und dann immer weiter östlich nach Sutton (Canada). Ich freue mich auf meine Verwandten und bin gespannt, was wir alles erleben werden auf unserem Weg in den Osten. Zuerst heisst es einmal mehr Abschiednehmen von lieben Freunden und einer genialen Gegend.

Montag, 20. Juni 2016

San Luiz Reservate
Nach auffrischenden Temperaturen am Pazifik hat es uns nochmal in Wärme gezogen. Etwa 1.5h im Landesinneren haben wir uns im Lake Luis Reservat niedergelassen...ein See mitten in goldgelben Hügeln.


Es war schon wieder Wochenende, dh. die Amis packen ihre Campingausrüstung und lassen sich an solchen Orten nieder. Mit ihren grossen Pickups fahren sie an, im Schlepptau einen Anhänger voll Outdoormaterial oder dann gleich den Trailer angehängt. Nicht selten führen sie ihr Boot, ihre geländegängigen Vierrädrigen oder Töff, Fahrrad oder ein zusätzliches Auto mit. Unsere Platznachbarn genossen die Musik aus ihrem Auto und mussten dafür den Wagen anschliessend überbrücken. Gegen Abend wurde es plötzlich verdächtig still...aha...Leinwand aufgespannt und Film mit Beamer projiziert, kein Wunder kehrte da Ruhe ein. Dimensionen:-) Hier fiel uns auf, dass ganze Clans anreisen, entsprechend der Unterhaltungswert für uns, obwohl wir uns beide hinter unsere Bücher zurückziehen und die Sonne, wie den angenehmen Wind geniessen. Angeln steht hier übrigens fast höher im Kurs als schwimmen! Unser Zeltplatzboden zeugt von diversen Ködern.

Sonntags um 9h geht das grosse Zusammenpacken los...innerhalb von zwei Stunden leert sich der Campground bis auf ein paar ruhige Übriggebliebene. Tiptop...so bleibt uns mehr Konzentration in unserer Literatur:-) So hatten wir nochmal einen gemütlichen Tag in der Stille, haben unseren Campsite nochmal verlegt näher zum See und sind sogar noch in letzteren hineingewadtet...schwimmen hat uns nicht angemacht in dieser lauwarmen und etwas Seegras reichen Glungge...der Gartenschlauch war uns lieber:-)